Müde? Gereizt?
Angeschlagen?

Sie sind häufig müde? Ihre Stimmung ist schlecht? Ihnen fallen die Haare aus? Dann lassen Sie Ihren Eisenstatus kontrollieren - denn all das kann auf einen Eisenmangel hindeuten. Vor allem Frauen, SportlerInnen, Kinder und Jugendliche sind besonders häufig betroffen.

Headerslider

Müde? Gereizt?
Angeschlagen?

Sie sind häufig müde? Ihre Stimmung ist schlecht? Ihnen fallen die Haare aus? Dann lassen Sie Ihren Eisenstatus kontrollieren - denn all das kann auf einen Eisenmangel hindeuten. Vor allem Frauen, SportlerInnen, Kinder und Jugendliche sind besonders häufig betroffen.

Ein Drittel der Weltbevölkerung leidet an einer Eisenmangelanämie

Eisenmangel ist eine „Volkskrankheit“: 30 Prozent der Bevölkerung und rund die Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter hat zu wenig von diesem Spurenelement im Körper. Mit gravierenden Folgen für Alltag, Beruf und Freizeit, weil der Mangel häufig nicht entdeckt, die PatientInnen nicht ausreichend beraten oder richtig therapiert werden. Das muss nicht sein, denn ein Eisenmangel kann leicht, schnell und langfristig behoben werden.

Wie kommt es zu einem Eisenmangel?

Immer dann, wenn das Gleichgewicht zwischen Eisenzufuhr (über die Nahrung) bzw. Eisenresorption (über die Dünndarmschleimhaut) und Eisenverbrauch bzw. Eisenverlust gestört ist, entsteht ein Eisenmangel.

Menstruation

Fast jede Zweite im gebärfähigen Alter hat zu wenig Eisen im Körper gespeichert. Der Hauptgrund dafür ist die Menstruationsblutung, bei der Frauen pro Zyklus zwischen 5 und 40 Milligramm Eisen verlieren. Zum Vergleich: Über die Nahrung wird dem Körper im Durchschnitt täglich 10 bis 15 Milligramm Eisen zugeführt, davon können aber nur zehn Prozent, also 1,5 Milligramm, tatsächlich verwertet werden. Das reicht für den normalen Tagesbedarf, gleicht aber den Verlust während der Regelblutung keinesfalls aus. Die Folge: Die Eisenspeicher in der Leber, dem Knochenmark, der Milz und der Muskulatur werden geleert, es kommt zu einem Eisenmangel und in Folge zu einer Blutarmut.

Sport

Doch auch sportliche Menschen in Regenerations- und Aufbauphasen, Kinder und Jugendliche in Wachstumsphasen oder Schwangere, die ebenfalls besonders viel Eisen für die gesunde Entwicklung des Fötus benötigen, haben einen erhöhten Bedarf an dem Spurenelement. Wieso? Weil sie mehr Eisen für die Blut-, Muskel, Knochen- und Gewebebildung bzw. für die Sauerstoffversorgung der Zellen brauchen. Oder andererseits der Verlust erhöht ist: Mit jedem Liter Schweiß verliert der Körper nämlich auch 1,2 Milligramm Eisen. Und unter sehr starker Belastung kann der Körper bis zu 4 Liter pro Stunde ausschwitzen.

Unfall oder Operation

Neben Ereignissen mit vermehrtem Blutverlust wie z.B. Verletzungen oder Operationen (Kaiserschnitt etc.) kann es auch bei Erkrankungen mit verminderter Eisenresorption zu einem Mangel kommen. Hier sind es vor allem Probleme im Magen-Darmbereich, die eine erheblich schlechtere Eisenaufnahme zu Folge haben.

Ernährung

Auch einseitige Diäten, eine vegetarische bzw. vegane Ernährungsweise, Essstörungen oder die Einnahme von säurebildenden Medikamenten („Magenschutz“) oder „Cholesterinsenkern“ können die Aufnahme von Eisen im Darm vermindern. Außerdem kommen wiederholende Dialysebehandlungen, Tumorerkrankungen oder ein Parasitenbefall als Ursache in Frage.

Meist dauert es Wochen, Monate oder sogar Jahre, bis ein Eisenmangel richtig diagnostiziert wird. Deshalb sollten Sie spätestens dann ärztlichen Rat bei einem Spezialisten suchen, wenn Ihre Leistungsfähigkeit abnimmt und Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, depressive Zustände, Herzstolpern oder in der Nacht das Restless-Leg-Syndrom auftreten. Oder besser noch: Lassen Sie Ihren Eisenstatus regelmäßig analysieren, um frühzeitig reagieren zu können!

Neben den allgemein bekannten Anzeichen wie

  • ständige Müdigkeit
  • offenen Mundwinkeln
  • Haarausfall

gibt es viele weitere Erscheinungen, die ebenfalls durch ein Eisendefizit verursacht werden können, aber wenig bekannt sind und deshalb auch von vielen Ärzten nicht richtig gedeutet werden. Dazu zählen etwa:

  • Konzentrationsstörungen
  • Gedächtnisschwierigkeiten
  • Restless-Leg-Syndrom (unruhige Beine)
  • Depressionen
  • Kopfschmerzen
  • Herzstolpern und noch einige mehr.

Wichtig ist: Werden solche Anzeichen augenscheinlich, dann ist der Eisenmangel bereits weit fortgeschritten, denn der Körper verwendet das ihm zur Verfügung stehende Eisen nun ausschließlich für lebensnotwendige Prozesse. Weil: Eisen ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen, sondern auch eines elementaren Enzymkomplexes der Atmungskette. Die Atmungskette passiert in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zelle und ist der Ort der ATP-Bildung – dem Treibstoff und der Energie des Körpers. Völlig verkürzt und einfach dargestellt heißt das: Ohne Eisen kein Hämoglobin. Ohne Hämoglobin kein Sauerstofftransport. Ohne Sauerstoff keine Energieversorgung. Ohne Energie kein Wachsen, Heilen, Glücksgefühl, etc.

Dabei ist wichtig zu verstehen, jede Zelle – egal ob Haarwurzeln, Muskelfasern oder Nervenbahnen – brauchen Energie. Und somit auch Eisen. Da der menschliche Körper nun aber beispielsweise das Haarwachstum anderen, wichtigeren Körperfunktionen unterordnet, wird ein Eisenmangel dort zuerst sichtbar. Dabei sind die schütter werdenden Haare aber nur die Spitze des Eisbergs, die Auswirkungen des Eisenmangels sind viel vielschichtiger.

Bemerken Sie solche Symptome?
Dann handeln Sie und lassen Ihren Eisenstatus überprüfen!

Neben den körperlichen Folgen kann ein langanhaltender Eisenmangel auch psychische und soziale Probleme verursachen. Beispielsweise resultiert permanente Müdigkeit häufig in einer latenten Gereiztheit, was Partnerschaften belasten kann. Fehlende Leistungsfähigkeit kann die Ursache für mangelnde Ergebnisse am Arbeitsplatz oder im Sport sein. Der dadurch entstehende Druck ist wiederum eine schwere psychische Belastung für den Einzelnen. Plötzlicher Haarausfall kann parallel dazu das Selbstbild ins Wanken bringen. Und Konzentrationsstörungen, die Selbstzweifel im Umgang mit der Gesamtsituation anheizen.

Das Gefährliche daran, all diese Einzelprobleme kumulieren und können im Extremfall zur Überlastung der Psyche bis hin zu Depressionen bzw. Burnout-ähnlichen Zuständen führen. Der Betroffene zieht sich zurück, kann und will nicht mehr aktiv am Leben teilnehmen.

Wird der Eisenmangel auch dann nicht diagnostiziert, dann werden meist Antidepressiva oder Psychopharmaka verschrieben, die wiederum starke Nebenwirkungen verursachen, das eigentliche Problem aber nicht lösen. Ein Teufelskreis, der mit einer frühen Analyse des Eisenstatus und der richtigen Eisenmangel-Therapie gestoppt werden kann.

Um oben beschriebene körperliche Beschwerden und eine mögliche psychische Belastung erst gar nicht zu riskieren, ist es wichtig, den Eisenstatus regelmäßig zu kontrollieren. Das geht am einfachsten und schnellsten mit einer Blutanalyse.

Blutanalyse

In Verbindung mit Krankheitsanzeichen und einem Leidensdruck zeichnen detaillierte Blutanalysen für Eisenmangel-Spezialisten ein eindeutiges Bild. Dabei deuten vor allem niedrige Ferritinwerte und eine geringe Transferrinsättigung auf einen Eisenmangel hin. Auffällige Hämoglobin- und Hämatokrit-Werte, kleine Blutkörperchen, ein geringer Hämoglobingehalt in den einzelnen Blutkörpern oder eine verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen können Zeichen eines bereits fortgeschrittenen Eisenmangels sein, oder aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen, bei denen kein Eisen gegeben werden sollte.

Besprechung der Ergebnisse mit dem Arzt

Zusätzlich müssen bei der Interpretation des Blutbilds Vitamin-Werte und Entzündungsparameter berücksichtigt werden. Es braucht also einen fachkundigen Arzt, der sämtliche relevanten Laborwerte erhebt und sie individuell interpretiert. Ob dann eher eine Therapie mit Tabletten oder mittels Infusion(en) geeigneter ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt.

KENNEN SIE IHREN FERRITINWERT?

Mit einer Blutuntersuchung stellen wir den Eisenmangel fest. Laborwerte, wie das Ferritin oder Transferritin werden zur Bestimmung des Eisenstoffwechsels im Körper gemessen. Aussagekräftig ist eine Kombination aus folgenden Laborparametern:

Laborwert Unterer Grenzwert bei Frauen (Ausgenommen Schwangere) Unterer Grenzwert bei Männern
Hb-Wert (Hämoglobin-Wert) 12 g/dl 13 g/dl
Serum-Ferritin 30 ng/ml 30 ng/ml
Transferrinsättigung 20% 20%
C-reaktives Protein (CRP) 0,5 mg/dl 0,5 mg/dl

Welche Therapieformen gibt es?

Grundsätzlich gibt es mehrere Therapieformen. Je nach Schweregrad des Eisenmangels wird Ihr Arzt die optimale Variante vorschlagen und alle Details mit Ihnen besprechen.

Eisenhaltige Ernährung

Der vermehrte Verzehr von rotem Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Spinat, Sesam, etc. kann einen sehr leichten Eisenmangel ausgleichen – sofern keine verminderte Eisenaufnahmefähigkeit des Dünndarms (u. a. durch Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten) bzw. eine erhöhte Eisenausscheidung (u.a. starke Monatsblutung, starkes Schwitzen) besteht. Bei leeren Eisenspeichern  reicht eine Ernährungsumstellung in den meisten Fällen aber nicht aus, da nur rund 10 Prozent des in Lebensmitteln enthaltenen Eisens vom Körper auch tatsächlich verwertet werden kann – und das in etwa dem Tagesbedarf eines Durchschnittsmenschen entspricht. Eine eisenhaltige Ernährung kann jedoch in jedem Fall als eine sinnvolle Ergänzung zu einer anderen Eisenmangeltherapieform betrachtet werden.

Orale Eisentherapie

Ein leichter Eisenmangel kann durch eine orale Therapie mit Tabletten oder Säften ausgeglichen werden. Der Nachteil: Meist dauert es mehrere Wochen bis Monate, bis das Eisendefizit ausgeglichen und die Speicher wieder gefüllt werden. Darüber hinaus setzt auch die begrenzte Eisenaufnahmefähigkeit der Dünndarmschleimhaut der “Tabletten-Therapie” natürliche Grenzen. Außerdem kann es bei der längeren Einnahme von Eisenpräparaten zu unerwünschten Nebenwirkungen (u.a. Bauchschmerzen, schwarzer Stuhl, Übelkeit) sowie zur Verstärkung von Entzündungen im Magen-Darm-Trakt kommen.

Eiseninfusionen

Die dritte Variante – und die einzige, bei der das Eisen nicht über die Darmschleimhaut aufgenommen werden muss – sind Eiseninfusionen. Durch den Eintrag in den Blutkreislauf kann das Eisen unmittelbar in die Speicher transportiert werden, wo es dem Körper sofort zur Bildung des roten Blutfarbstoffs, für den Transport von Sauerstoff sowie den Enzymen der Atmungskette zur Energieversorgung der Zellen zur Verfügung steht.

Das ist der große Vorteil von Eiseninfusionen, denn dadurch verschwinden die Symptome schnell, das Wohlbefinden steigert sich rasch und die Leistungsfähigkeit nimmt rapide zu. Insofern sind Eiseninfusionen – im Schnitt braucht es für die Korrektur eines durchschnittlichen Eisenmangels 1 bis 2 Infusionen – auch als einzige Therapieform für schwere Eisenmangelzustände bestens geeignet. Moderne Eiseninfusion Präparate sind darüber hinaus sehr sicher und gut verträglich.

HÄUFIGE FRAGEN

Falls Sie weitere Fragen zu bestimmten Themen haben, sind wir gerne telefonisch für Sie da!

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement und an vielen Stoffwechselfunktionen im Körper beteiligt. So ist es etwa im Blut essenziell für den Sauerstofftransport und spielt eine besonders wichtige Rolle bei der zellulären Energieversorgung, der DNA-Synthese oder der Abwehr von Infektionen durch Viren und Bakterien. Etwa 70 Prozent des Eisens wird für die Bildung von Hämoglobin benötigt, weshalb ein Eisenmangel der häufigste Grund für eine Blutarmut ist. Wird der Körper nicht mit ausreichend Eisen versorgt, kommt es zu einer Eisenmangel-Anämie, die dazu führt, dass die Körperzellen nicht mehr richtig funktionieren. Damit geraten lebensnotwendige Prozesse wortwörtlich ins Stocken.

Der menschliche Körper kann Eisen nicht selbst produzieren, also muss es über die Nahrung von außen zugeführt werden. Durch die Beteiligung an vielen Körperfunktionen sowie Ausscheidungen (Stuhl, Urin und Schweiß) kommt es zu einem täglichen Eisenverlust von zirka einem Milligramm pro Tag. Frauen haben aufgrund der Menstruation sowie während der Schwangerschaft einen deutlich erhöhten Eisenbedarf. Auch in Wachstumsphasen braucht der Körper von Kindern, Jugendlichen und SportlerInnen – etwa beim Muskelaufbau – viel mehr Eisen um für alle Prozesse – vom Sauerstofftransport bis zum Haarwachstum – zur Verfügung zu stehen.

Täglich müssen einem gesunden Körper 1 bis 2 Milligramm Eisen zur Verfügung stehen, wobei nur etwa 10 bis 15 Prozent des in der Nahrung enthaltenen Eisens über den Darm auch tatsächlich resorbiert werden können. Aus diesem Grund wird empfohlen täglich 10 bis 15 Milligramm (Kinder: 8 bis 10 Milligramm) zu sich zu nehmen. Schwangeren und Stillenden wird eine Aufnahme von 20 bis 30 Milligramm nahegelegt, da der Körper in dieser Zeit besonders viel Eisen benötigt.Viele Menschen können aufgrund ihres Ernährungsstil – Vegetarier, Veganer oder einseitige westliche Ernährung mit Fertigprodukten und verarbeiteten Lebensmitteln – diesen Bedarf folglich gar nicht stillen. Dazu kommt, eisenhaltige Gemüse- und Hülsenfrüchte enthalten gleichsam häufig auch andere Stoffe, die die Eisenaufnahme im Dünndarm behindern bzw. blockieren.

Der Körper bindet das Eisen an Eiweiß (Hämosiderin und Ferritin) und speichert es in der Leber, dem Knochenmark, der Milz und der Muskulatur. Im Blut wird das Eisen auch in den roten Blutkörperchen durch ein Protein Namens “Transferrin” transportiert. Insgesamt kann ein gesunder Körper zwischen 3 und 5 Gramm Eisen speichern.

Ganz allgemein gesprochen: Frauen, Kinder und Jugendliche. Außerdem ist der Eisenbedarf eines jeden Menschen bei offenen Wunden oder inneren Blutungen, nach Operationen oder bei regelmäßigem Blutspenden erhöht. Dazu haben Sportler in Regenerations- und Aufbauphasen sowie ältere Personen – aufgrund von häufigeren Erkrankungen der inneren Organe und Entzündungen des Magen-Darm-Trakts – einen erhöhten Eisenbedarf als die Normalbevölkerung. Auch die Einnahme gewisser Medikamente führt entweder zu schlechterer Eisenresorbtion oder zu einem vermehrten Verlust. Dazu gehören vor allem “Blutverdünner”, “Magenschoner”, die Anti-Baby-Pille, etc.

Zu einem Eisenmangel kommt es immer dann, wenn das Gleichgewicht aus Eisenzufuhr (über die Nahrung) und Eisenresorption (über die Dünndarmschleimhaut) auf der einen Seite oder der Eisenverbrauch bzw. Eisenverlust auf der anderen Seite gestört ist. Dafür gibt es viele Ursachen. Häufig kommt es zu einer zu geringen Zufuhr über die Nahrung kombiniert mit einer erhöhten Ausscheidung, wie z.B. durch eine verlängerte oder verstärkte Regelblutung, inneren Blutungen oder Entzündungen. So kommt es über Wochen bis Monate zu einem langsamen Aufbrauchen der Eisenspeicher im Körper bis hin zur Eisenmangelanämie, also Blutarmut. Spätestens dann merken die meisten PatientInnen, dass etwas nicht in Ordnung ist, weil die Leistungsfähigkeit massiv abnimmt. Weitere Ursachen erhöhten Eisenbedarfs sind z.B. Wachstumsphasen, Schwangerschaft, chronisch entzündliche Erkrankungen, Herzerkrankungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, chronische Niereninsuffizienz, Leistungssport, chronische Stressbelastung und noch einige mehr.

Eisenmangel wird vom Arzt aufgrund von Krankheitsanzeichen und Blutanalysen diagnostiziert. Niedrige Ferritinwerte und Transferrinsättigung deuten auf einen Eisenmangel hin. Auffällige Hämoglobin- und Hämatokrit-Werte, kleine Blutkörperchen, ein geringeren Hämoglobingehalt in den einzelnen Blutkörpern oder eine verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen können Zeichen eines bereits fortgeschrittenen Eisenmangels sein, oder aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen, bei denen kein Eisen gegeben werden sollte. Hier kommt es auf Ihren Arzt, Ihre Ärztin an, dies zu erkennen!

Wir bieten Ihnen Eisentest-Kits an, die eine Blutprobenentnahme einfach und schmerzfrei zu Hause ermöglichen und per Post an ein qualifiziertes Labor geschickt werden können. Wenn Sie das wünschen, kontaktieren wir Sie außerdem sofort nach Einlangen der Befunde, um diese mit Ihnen zu besprechen und Sie gegebenenfalls therapeutisch zu beraten.

Neben den allgemein bekannten Anzeichen wie Müdigkeit, offenen Mundwinkeln und Haarausfall gibt es eine Reihe von Symptomen, die ebenfalls durch ein Eisendefizit verursacht werden können, aber wenig bekannt sind. Dazu gehören Konzentrationsstörungen, Gedächtnisschwierigkeiten, Restless-Leg-Syndrom (unruhige Beine), Depressionen, Kopfschmerzen, Herzstolpern und noch einige mehr.

Eisen ist ein wichtiger Bestandteil mehrerer Enzymkomplexe der Atmungskette. Die Atmungskette passiert in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zelle und ist der Ort der ATP-Bildung – dem Treibstoff des Körpers. Ohne ATP keine Energie! Sportler mit einem unzureichenden Eisenstatus sind im Wettkampf daher auch nicht konkurrenzfähig bzw. Menschen mit einem herausfordernden Alltag nicht leistungsfähig. Sollte der Eisenmangel zu stark sein, dass der Hämoglobingehalt nicht optimal ist, haben Sie auch keine optimale Sauerstofftransportfähigkeit. Dann geht Ihnen nicht nur sprichwörtlich die Luft aus!

Die Zellen der Haarwurzel, aus denen die Haare gebildet werden, unterliegen einer hohen Teilungsrate. Das bedeutet einen hohen Energieverbrauch und somit Eisenbedarf. Da der menschliche Körper das Haarwachstum anderen, wichtigeren Körperfunktionen unterordnet, wird ein Eisenmangel hier zuerst sichtbar. Das Eisen wird quasi für lebenswichtige Funktionen vorbehalten. Ob Sie unter Haarausfall leiden, können Sie mit einem einfachen Zupftest verifizieren.

Alle oben genannten Faktoren führen zu einem erhöhten Eisenbedarf, die Ursachen sind vielfältig. Fakt ist jedoch, Eisen ist als elementares Spurenelement bei jeder Zellteilung, für ein gut funktionierendes Immunsystem, für die Blutbildung oder für einen heiteren Gefühlszustand unabdingbar.

Es gibt Situationen, in denen Eisentabletten nicht ausreichen, um den Eisenspiegel im Körper wesentlich zu erhöhen. Selbst dann nicht, wenn sie über lange Zeit eingenommen werden. Von einer oralen Einnahme über mehr als drei Monate wird außerdem abgeraten, dies gilt insbesondere für sehr hoch dosierte Präparate, mit 50mg und mehr pro Kapsel. Hier kann der Großteil des Eisens nicht aufgenommen werden und verursacht im Darm Nebenwirkungen (Störung des Mikrobioms, schwarzer Stuhl, Bauchschmerzen, etc.). Die Ursache dafür ist die limitierte Aufnahmefähigkeit des Dünndarmes, die auch durch hochdosierte Tabletten nicht wesentlich erhöht werden kann. Dieses Problem kann über die intravenöse Eisenapplikation (Infusion) umgangen werden.

Studien haben gezeigt, dass die orale Eisensubstitution das Darmmikrobiom maßgeblich verändern und Entzündungsprozesse verstärken kann. Da bei PatientInnen mit chronischen Darmerkrankungen die Resorption im Darm außerdem vermindert ist, ist für diese Patienten die Zufuhr von Eisen über eine Infusion die Therapie der ersten Wahl.

Der menschliche Dünndarm kann über die Nahrung Eisen aufnehmen. Trotz spezieller Eisenpräparate liegt die maximale tägliche Eisenresorption bei ca. 2 bis 5 Milligramm. Alleine über die Abschilferung von Haut und Schleimhautzellen gehen täglich wieder 1 bis 2 Milligramm Eisen verloren. Besonders Blutverlust, bemerkt oder unbemerkt – 2 Milliliter enthalten ca. 1 Milligramm Eisen – führt rasch zu einem Defizit in der Eisenbilanz. Mittels einer Infusion können unabhängig von der Resorptionsfähigkeit des Darmes bis zu 1.000 Milligramm Eisen über die Venen appliziert werden. Somit spüren PatientInnen sofort die Wirkung des Eisens und es kann geklärt werden, ob der Eisenmangel die alleinige Ursache für die Symptome war oder ob noch andere Probleme bestehen. Bei alleiniger oraler Eisensubstitution muss man Monate rechnen, bis es zu einer ausreichenden Substitution kommt. Bis dahin ist der Effekt des Eisens oft „verwaschen“ und weder für Arzt noch für PatientIn klar zuzuordnen. Dazu kommt: Viele PatientInnen beenden die orale Substitution nach einigen Wochen und finden sich mit ihrem schlechten Eisenstatus ab, da Sie keine Wirkung verspüren oder erste unangenehme Nebenwirkungen auftreten.

Orale Eisenpräparate verursachen Nebenwirkungen. Dazu zählen etwa Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Sodbrennen, Durchfall oder Verstopfung sowie Bauchweh. Gerade Schwangere, die häufig orale Eisenpräparate verschrieben bekommen, leiden aufgrund der Schwangerschaftsübelkeit besonders unter den Nebenwirkungen, da sie die ohnehin schon bestehenden Beschwerden noch verstärken. Die Nebenwirkungen der oralen Eisentherapie (Übelkeit, Durchfall, Reizung der Magen-Darmschleimhaut) verschlechtern darüber hinaus die Resorption anderer wichtiger Vitamine und Spurenelemente, auch deshalb, weil das hoch dosierte Eisen unresorbierbare Komplexe mit diesen Stoffen bildet. Dadurch können also noch weitere Mangelzustände entstehen.